Was genau assoziieren wir eigentlich damit, wenn wir das Wort Gentleman hören? Nicht selten denken wie in diesem Zusammenhang an Männer aus vergangenen Zeiten, die der Dame einen Handkuss gaben, ihr die Autotür aufhielten oder ihr in die Jacke halfen. Ein Gentleman ist ein Mann mit einem sehr guten Benehmen, immer zuvorkommend und höflich. Nur: Lässt sich dieses Bild, welches wir im Allgemeinen von einem Gentleman haben, auch in der heutigen Zeit noch aufrechterhalten? Gibt es heute noch Gentlemen, vielmehr, brauchen wir heute überhaupt noch Gentlemen?
Das Wort Gentleman stammt aus dem einstigen Adel und wurde aus dem Lateinischen gebildet, da gentilis so viel heißt wie „wohlgeboren“ oder „liebenswert“. Damals bezeichnete man als Gentleman jedoch nur Männer, die aus guten Häusern oder aus Adelsgeschlechtern entstammten, wohingegen sich heute grundsätzlich jeder als Gentleman bezeichnen kann.
Im Laufe der Zeit kristallisiere sich heraus, dass unter den Begriff Gentleman alles Mögliche fällt – eine gute Bildung zum Beispiel, ein großes Allgemeinwissen, eine hohe Moral und Selbstlosigkeit. Mittlerweile jedoch hat sich das Bild ein wenig gewandelt.
Was macht ihn heute aus, den Gentleman? Es geht heute nicht mehr um Besitz oder um Wissen, auch nicht um Adel, um irgendeine andere Abstammung oder um Geld. Gentleman, das ist heute eine Bezeichnung, die jedem offensteht, man muss sich allerdings dementsprechend verhalten und kleiden.
Kann man sich auf den Knigge verlassen, das Buch der Bücher, wenn es um den guten Benimm geht? Sicherlich auch das. Ein Gentleman ist höflich, zu jedem freundlich, auch dann, wenn er vom anderen nichts zu erwarten hat – also ohne berechnende Hintergedanken. Er darf aber ruhig eine gewisse Portion Individualität mit im Spiel sein, das heißt, man kann den Knigge allenfalls als Richtlinie verwenden, aber nicht als gesetzt.
Um als Gentleman zu „gelten“, ist es wichtig, sich an einige gesellschaftlichen Regeln zu halten. Dazu gehört zum Beispiel Pünktlichkeit, denn Pünktlichkeit ist ein Zeichen von Respekt dem anderen gegenüber.
Wer ständig ins Fettnäpfchen tritt, weil er meint, ausgesprochen lustig sein zu wollen, gilt sicher nicht als Gentleman.
Das gilt im Übrigen auch für diverse Diskussionen, die sich mitunter ergeben. Wie heißt es so schön? „Der Gentleman genießt und schweigt“. Das ist manchmal immer noch besser, als sich in Diskussionen zu verstricken oder das Gegenüber pauschal anzugreifen. Auch andere ausreden zu lassen und offen sein für die Meinung anderer ist eine wichtige Grundregel bei Gesprächen.
Außerdem, ein ganz wichtiger Aspekt: Respekt dem anderen Geschlecht gegenüber. Dies hat heute nichts an Wichtigkeit eingebüßt, ganz im Gegenteil. Zwar mag der Handkuss heute nicht mehr zeitgemäß sein, dennoch ist es immer ein Zeichen von Höflichkeit, der Dame in den Mantel zu helfen oder ihr die Türe aufzuhalten.
Allerdings gehört zu einem „echten Gentleman“ noch ein bisschen mehr als nur Höflichkeit, Pünktlichkeit und ein angemessen Verhalten und Auftreten in der Öffentlichkeit. Die Garderobe spielt nämlich ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Der Spruch „Kleider machen Leute“ hat heute die gleiche Bedeutung wie eh und je. Ein wahrer Gentleman kleidet sich in der Öffentlichkeit dem Anlass angemessen. Zu einem soliden Gentleman Outfit gehört je nach Anlass ein gut sitzender Anzug als auch die solides, weißes Hemd. Das gilt vor allem für die Abendgarderobe, da ist ein buntes Hemd nämlich schlicht und einfach nicht angesagt. Die Anzugsfarben schwarz und dunkelblau sind auch heute noch Klassiker und lassen sich gut kombinieren. Verschlissene Kragen und Manschetten an den Hemden allerdings wirken ungepflegt – genau darauf sollte also beim Gentleman Style ein Augenmerk gelegt werden.
Heutzutage wird nur noch selten zur Fliege gegriffen; eine modische, nicht zu breite Krawatte wertet jedes Outfit genauso auf. Ob Krawatte getragen werden muss oder nicht, kommt auf den jeweiligen Anlass und das Umfeld an. Zu große Socken im Schuh sind ein No go. Greylags Socken sind hier das ideale Accessoire, weil sie sich wunderbar an die Haut anschmiegen und sowohl elegant als auch dezent sind.
Noch immer ist es Usus, dass bei einer Weste der unterste Knopf offen gelassen wird.
Ein No Go ist es aber auch, wenn das Männerbein beim Sitzen zwischen dem Hosensaum und der Oberkante der Socke herausblitzt. Greylags Socken sind hier ideal, weil sie lang genug sind, um das Bein so weit zu bedecken, das genau das nicht passiert.
Muss es eigentlich immer der Anzug sein? Nein, muss es nicht. Ein Mann kann auch in Jeans und Pullover Gentleman sein! Wichtig ist vor allem, dass das Auftreten und Aussehen gepflegt und dem Anlass angemessen ist. Denn Eleganz ist nicht ausschließlich eine Frage des Stylings und des Dresscodes, sondern auch der Persönlichkeit. Die Passform der Kleidung ist also nicht weniger wichtig als die Optik. Entscheidend ist, wie man sich in der Kleidung bewegt, die man trägt.